1904 begegneten sich die beiden Automobilunternehmer Charles Stewart Rolls und Frederick Henry Royce zum ersten Mal. Bei diesem Treffen machte Charles Rolls eine Probefahrt mit Royces eigens entwickeltem “Royce 10 hp” und war von der Qualität des Fahrzeugs begeistert. Rolls importierte und verkaufte zu dieser Zeit Luxusautos der Typen Minerva (Belgien) und Panhard (Frankreich). Er war seit der Gründung seiner Unternehmens auf der Suche nach einer britischen Marke, die er in sein Programm aufnehmen wollte. Seinen hohen Qualitätsanforderungen wurde jedoch kaum ein Fahrzeug gerecht. Mit der ersten gelungenen Probefahrt des “Royce 10 hp” änderte sich dies jedoch schlagartig. Die beiden Unternehmer taten sich zusammen und nahmen den “Royce 10 hp”, den sie in “Rolls-Royce 10 hp” umbenannten, in Serienproduktion. Auf dem Pariser Autosalon präsentierte Rolls-Royce 1904 erstmals seine Modelle im Rahmen einer Messe.
Im März 1906 fusionierten die Firmen von Charles Rolls und Frederick Royce zur Firma Rolls-Royce Ltd. mit Sitz in Manchester. Bereits im November desselben Jahres wurde das erste Modell der gemeinsamen Firma auf der Olympia Motor Show in London präsentiert: Der Rolls-Royce 40/50. Dieses Modell wurde sogleich als bestes Auto der Welt bezeichnet. Es legte ohne Pause und Probleme - für damalige Verhältnisse unfassbare - 20.000 Kilometer zurück. In den folgenden Jahren stiegen die Verkaufszahlen der Firma Rolls-Royce an. Als Charles Rolls bei einem tragischen Flugunfall am 12. Juli 1910 starb, zog auch Henry Royce sich schon bald aus gesundheitlichen Gründen aus dem Geschäft zurück. Er entwarf seit dem neue Zeichnungen und Konzepte an seinem neuen Wohnsitz, der Cote d’Azur. Als Henry Royce 1933 starb, war der Rolls-Royce bereits für seine einzigartige Ausstattung bekannt.
Eigentlich wurden die Rolls-Royce-Fahrzeuge für den Chauffeur-Betrieb konstruiert. Der erste “Selbstfahrer”, der in den Sechziger Jahren auf den Markt kam, floppte jedoch. Auch weitere Entwicklungen In den Siebzigern meldete Rolls-Royce Konkurs an und hielt sich nur mit staatlichen Zuschüssen über Wasser. Nach der Reprivatisierung kämpften die deutschen Werke VW und BMW um die Übernahme der Rolls-Royce Motor Cars. VW überbot BMW und erhielt das Werk in Crewe, die Rechte am Rolls-Royce Kühler so wie an der Kühlerfigur (“Spirit of Ecstasy”, eine Frauenfigur mit Engelsflügeln), jedoch nicht die Namens- und Markenrechte für Rolls-Royce. VW hatte es versäumt, um diese Markenrechte zu verhandeln. Als diese “Markenlücke” entdeckt worden war, hatte sich BMW bereits die Rechte am Namen Rolls-Royce gesichert. Nun besaß VW zwar das Werk und die Rechte an Kühler und Kühlerfigur, nicht aber die Rechte am Namen Rolls-Royce. Nach langen Verhandlungen wurden die Produktionsrechte an BMW übergeben. Der Konzern startete einen kompletten Neubeginn.
Trotz großer Schwierigkeiten gelang es der britischen Luxusmarke unter neuer Schirmherrschaft, wieder erfolgreich in der Wirtschaft Fuß zu fassen. Um diese Erfolgsgeschichte noch lange weiterzuführen, hat sich Rolls-Royce dazu entschieden, mit internationalen Partnern zusammenzuarbeiten. Auch wir von Herando gehören zu diesen Partnern und haben Rolls-Royce in unser internationales Netzwerk aufgenommen.
Herando Magazin
24.10.2024
Luxus made in Great Britain
Die britische Automarke Rolls-Royce ist der Inbegriff für Luxus auf Rädern. Doch wie begann die Erfolgsgeschichte um die Luxusautos?